Ziel und Aufgabe eines Rating-Systems ist, die Spielstärke von Schachspielern zu messen und Ranglisten zu erstellen. Als Indikator für die Spielstärke wird eine Maßzahl definiert. Als Grundlage für die Berechnung dieser Maßzahl werden die Spielergebnisse aus Schachturnieren herangezogen. In Turnieren werden häufig Ratinggruppen gebildet, um auch den Nicht-Top-Spielern es zu ermöglichen, Preise zu gewinnen.
Zwei Rating-Systeme sind gebräuchlich:
- Der Deutsche Schachbund (DSB) verwaltet die Deutsche Wertungszahl (DWZ).
- Der Weltschachbund (FIDE) verwendet ein eigenes Rating-Sytem, welches auch Elo-System genannt wird. Die FIDE selbst spricht nur von "FIDE rating system". Die Wertungszahl heißt offiziell "FIDE rating".
Die Deutsche Wertungszahl (DWZ)
Turniere
Turnierart | Auswertung | ||
offizielle Turniere des DSB, der DSJ sowie deren Unterorganisationen | obligatorisch | zuständiger Wertungsreferent | |
Vereinsturniere | dringend erwünscht | Basis-Wertungsreferent | |
andere Inlandsturniere (Open, Einladungsturniere) | entscheidet der Veranstalter | muss vorab abgeklärt werden | |
Auslandsturniere | vorherige Anmeldung nötig | muss vorab abgeklärt werden |
Mindestbedenkzeit einer Partie
Um Partien auswerten zu können, darf die Bedenkzeit gewisse Dauern nicht unterschreiten. Bei einer Bedenkzeitregelung mit Inkrement wird angenommen, dass eine Partie 60 Züge dauert.
Art | Mindestbedenkzeit für die Partie |
U12 (Jugend) | 60 Min. |
sonst | 90 Min. |
Eine Bedenkzeit 60 Min / Partie + 30 Sek. Inkrement je Zug ist also zulässig.
Weitere Turnieranforderungen
Turnierausschreibung: Vor Beginn eines Turniers muss allen Teilnehmern bekannt sein, dass das Turnier DWZ-ausgewertet wird.
Es besteht Notationspflicht beim Turnier.
Partien gegen Computer werden nicht gewertet.
Kosten
Für eine Auswertung werden keine Kosten erhoben.
Turnierunterlagen
Wer darf Turnierergebnisse zur Auswertung einreichen?
Der Wertungsreferent geht davon aus, dass jedes Vorstandsmitglied eines Vereins zur Auswertungsveranlassung befugt ist.
Teilnehmerdaten
Jeder Schachspieler, der Mitglied in einem deutschen Schachverein ist oder ein Turnier mit DWZ-Auswertung mitgespielt hat, erhält eine persönliche Kennziffer (PKZ). Diese verwaltet der DSB in seiner Mitgliederdatenbank. Sie ändert sich nicht, auch wenn ein Spieler seinen Verein wechselt. Daneben hat ein Spieler, der Mitglied eines deutschen Schachvereins ist, noch eine ZPS-Nummer. ZPS-Nummer und Vereinsid identifizieren einen Spieler ebenfalls eindeutig. Ein Spieler, der Mitglied in zwei Vereinen ist, hat auch zwei ZPS-Nummern.
Hat ein Teilnehmer eine PKZ oder ZPS, reicht diese zur Identifizierung. Andernfalls sind Name, Vorname und Geburtsdatum erforderlich.
Turnierdaten
Bezeichnung, Spielort, Anfangs- und Enddatum, Modus sowie die Bedenkzeitregelung des Turniers ist anzugeben (Rundentermine sind erwünscht).
Turnierergebnisse
In der DWZ-Ordnung heisst es dazu:
Die Spielresultate müssen vollständig in einer für den Wertungsreferenten geeigneten Form (z.B. Kreuztabelle, Liste mit Gegnernummer- und Ergebnisfolge) übermittelt werden. Hierfür sind in aller Regel anerkannte Dateiformate zu verwenden.
Eine solche Datei kannz. B. mit Swiss-Chess erstellt werden. Diese kann der Referent direkt zur Auswertung hochladen kann. Die Bereitstellung solcher Dateien ist gewünscht. Hier die Anleitung für WinSwiss
DWZ und Swiss-Chess
Um aus Swiss-Chess geeignete Daten für eine DWZ-Auswertung bereitstellen zu können, müssen zuerst Hintergrunddateien generiert werden:
1. Erstellung Hintergrunddatei
Starte Swiss-Chess. Navigiere Funktionen -> Hintergrunddateien erstellen (Automatik). Im Fenster
drückst Du auf den Button "Starten" (unten). Nun werden Dateien von den Servern des DSB und der FIDE heruntergeladen und in ein Swiss-Chess-Format konvertiert.
2. Hintergrunddateien in einem Turnier unter Swiss-Chess nutzen
Öffne unter Swiss-Chess ein Turnier und dann die Teilnehmerliste. Du hast nun den Menüpunkt Spielerdaten zur Auswahl. Navigiere Spielerdaten -> Hintergrunddateien öffnen. Nun sollte die eben generierte Hintergrunddatei verknüpft sein:
Mit den Menüpunkten des Spielerdaten-Menüpunktes können nun Daten zu schon bestehenden Teilnehmern aktualisiert werden. Neue Teilnehmer können bei der Eingabe schon über die DSB-Daten gesucht werden.
3. Erstellen einer Datei für den DWZ-Basis-Wertungsreferenten
Klicke auf "Sonderfunktionen" und dann auf "Dateien zur ELO- oder NWZ-Auswertung erstellen".
Evtl. bekommst Du nun einige Fehlerhinweise. Im folgenden Fenster (Turnierinformationen eingeben) gib mindestens an: Turniername, Turnierort, Bedenkzeit, Turnierorganisator, Hauptschiedsrichter, Datum Start, Datum Ende und klicke auf "OK".
Im folgenden Fenster "Dateien (Listen) zur Turnierauswertung erstellen" wähle "DEWIS (Deutscher Schachbund)".
Nun gebe im neuen Fenster "NWZ-Daten-Auswertung" unter Elobase-Datei (*.swi) einen beliebigen Namen ein und klicke auf "Erstellen".
Nun hast Du eine Datei mit dem Suffix "SWI" erstellt. Leite diese Datei an den DWZ-Basisreferenten weiter.